ÜBER UNS

Über uns und unser Rechercheprojekt

Die Zukunft der Menschheit hängt maßgeblich von der Zukunft der Feuchtgebiete ab: Sie liefern Wasser zum Trinken und für die Landwirtschaft, speichern Kohlenstoff, kühlen Städte während Hitzewellen, verhindern Überschwemmungen – und vieles mehr. Doch Feuchtgebiete werden weltweit betrachtet dreimal so schnell zerstört wie Regenwälder. Auch in Deutschland siechen viele der Gebiete vor sich hin – sie trocknen aus, sind überdüngt, werden zugeschüttet und bebaut.


Fokus auf einen Lebensraum, der vieles verbindet


Die Bedeutung von Feuchtgebiete ist in der Öffentlichkeit weiterhin noch viel zu unbekannt. Zwar nimmt die Zahl der Berichte in Medien speziell über Moore etwas zu. Aber es fehlt in der Berichterstattung an Tiefgang, Vielfalt, lebensnahen Alltagsbezügen und an Kontinuität.


Feuchtgebiete gelten vielen Menschen weiter als wertloses Ödland. Landwirte sind stolz darauf, was ihre Vorfahren über Jahrzehnte hinweg trockengelegt haben. Wasserwirtschaftsämter organisieren eine flächige Entwässerung, die zu sinkenden Grundwasserspiegeln und austrocknenden Landschaften beiträgt. In der Umweltpolitik spielen Feuchtgebiete bisher allenfalls eine Nebenrolle. Auch die Vielfalt der Interessen, die in Feuchtgebieten zusammenkommen, braucht mehr Aufmerksamkeit: So geht es bei Wiedervernässung um eine grundlegende andere Landnutzung – was denken Landwirte darüber?


In unserem Rechercheprojekt stellen wir die Zukunft der Feuchtgebiete in den Fokus.


Mit Reports, Interviews, Reportagen und Veranstaltungen wollen wir der Öffentlichkeit ein umfassendes, anschauliches, lebendiges und aktuelles Verständnis davon ermöglichen, 

  • wie bedeutend Feuchtgebiete für Ökologie, Klimaschutz, Ökonomie und Kultur sind
  • warum und wie Feuchtgebiete weiter zerstört werden
  • wie der Schutz und die Regeneration von Feuchtgebieten gelingen können
  • wie Feuchtgebiete auch wirtschaftlich gewinnbringend geschützt werden können, sodass Landwirtinnen und Landwirte davon profitieren

Christian Schwägerl

Nach der Ausbildung an der Deutschen Journalistenschule und dem Biologiestudium (mit Masterarbeit über südenglische Moore) habe ich als Korrespondent für Wissenschaft, Umwelt und Politik bei FAZ und Spiegel gearbeitet. Ich bin Initiator und Mitgründer von RiffReporter und habe mehrere große Stiftungsprojekte geleitet. Als freiberuflicher Journalist bin ich für Medien wie die FAZ. Spektrum der Wissenschaft und Yale E360 tätig. Von mir stammen die Bücher „Menschenzeit“, „11 drohende Kriege“ und „Analoge Revolution“. Für meine journalistische Arbeit habe ich zahlreiche Preise bekommen, zuletzt den „Otto-Brenner-Preis für kritischen Journalismus“.

Thomas Krumenacker

Ich arbeite nach mehr als 20 Jahren internationaler Berichterstattung bei der Nachrichtenagentur Reuters seit mehreren Jahren als freiberuflicher Umwelt- und Wissenschaftsjournalist u.a. für Süddeutsche Zeitung, Spektrum der Wissenschaft und die RiffReporter. Von mir stammen die Bücher „Vögel in Israel“ und „Könige der Lüfte: Das geheime Leben der letzten Schreiadler“. Bei „Countdown Natur“ habe ich mehr als zwei Jahre federführend über den Weg zum Weltnaturabkommen berichtet. Bei den COP15-Verhandlungen in Montreal war ich als Korrespondent vor Ort. Die Berichterstattung über Feuchtgebiete ist mir schon seit vielen Jahren ein großes journalistisches Anliegen.

Warum und wie fördert die Andrea von Braun Stiftung unsere Arbeit?

Recherchen im Qualitätsjournalismus sind aufwändig und langwierig. Eine wachsende Zahl von gemeinnützigen Stiftungen engagiert sich dabei, sie zu ermöglichen. Die Andrea von Braun Stiftung mit Sitz in München fördert seit mehr als zwanzig Jahren „interdisziplinäre Zusammenarbeit und gegenseitige Befruchtung unterschiedlicher Fach- und Wissensgebiete“. In jüngerer Zeit liegt der Fokus auf der Förderung von Projekten, die sich sogenannten „biologischen Grenzgebieten“ widmen und disziplinübergreifend zwischen natürlichen Umwelt- und Klimaschutz, Wissenschaft, Bildung, Kunst und Kultur bewegen.

 

Vor diesem Hintergrund haben wir eine Förderung unserer journalistischen Recherchen zur Zukunft von Feuchtgebieten bewilligt bekommen. Die Mittel setzen wir für Reise- und Materialkosten sowie für Arbeitszeit ein. Die Stiftung nimmt nach der Bewilligung keinerlei Einfluss auf konkrete Recherchen, Fragestellungen, Inhalte oder Beiträge, da sie unabhängigen und freien Qualitätsjournalismus stärken möchte. In der Ausgestaltung des Projekts sind wir frei. In regelmäßigen Abständen informieren wir die Stiftung über die Mittelverwendung und über erfolgte Publikationen.



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